Die römische Ansiedlung Rheinzabern war zunächst nur eine Raststätte an der römischen Fernstraße von Italien über Basel nach Mainz. Ab der Mitte des 2. Jahrhunderts nach Christus entstand hier in kurzer Zeit das führende Keramikzentrum nördlich der Alpen. Hervorragende Tonerde, reiche Vorräte an Holz und Wasser sowie eine sehr günstige Verkehrssituation am Rhein waren optimale Standortfaktoren.
Der Produktionsausstoß ist so beeindruckend wie das Absatzgebiet: Hunderte Töpferbetriebe fertigten im Laufe der Zeit geschätzte 50 Millionen Teile, darunter das feine Essgeschirr der Römer: terra sigillata. Im späten 2. und frühen 3. Jahrhundert beherrschten die Rheinzaberner Produktionsstätten nicht nur den Markt in den römischen Rhein- und Donauprovinzen, sondern ihre Waren wurden auch bis nach Britannien und ans Schwarze Meer geliefert.
Nach der Mitte des 3. Jahrhunderts ging die Produktion zurück und endete knapp ein Jahrhundert später endgültig. In spätrömischer Zeit bestand in Rheinzabern noch eine Militär- und Raststation sowie eine Ziegelproduktion für das Militär.