Das Herrenhaus beherbergte in römischer Zeit die Wohnräume der Familie. Wie alle großen römischen Luxusvillen war die Villa von Borg mit einem repräsentativen Empfangssaal ausgestattet.
Der knapp 100 Quadratmeter große Raum bildete in der Mitte des Hauptflügels den zentralen Punkt, auf den die gesamte Villenanlage ausgerichtet war. Zu beiden Seiten des Saales befanden sich schmale Korridore – wahrscheinlich Treppenaufgänge in ein Obergeschoss – sowie jeweils zwei kleinere Räume.
Errichtet wurde das Gebäude als Steinbau um etwa 50 n. Chr. Nach Ausweis des Fundmaterials muss es in seiner ersten Nutzungsphase eine prachtvolle Ausstattung besessen haben, von der sich infolge der bereits in römischer Zeit einsetzenden Zweckentfremdung und Zerstörung nur geringe Reste erhalten haben.
Der Fußboden war vermutlich mit einem farbigen Mosaik geschmückt, von dem lediglich einzelne Steinchen in den Schutt- und Planierschichten und im Mörtel späterer Bauphasen zu Tausenden gefunden wurden. Ein kleiner Rest eines kannelierten Pilasters (Halbsäule mit Längsrillen) aus Kalkstein belegt, dass auch in Borg eine architektonische Gliederung der Wände vorhanden war, wie dies von anderen römischen Luxusvillen des Trierer Umlands, etwa Echternach (Luxemburg) oder Oberweis (Kreis Bitburg), bekannt ist.
Das marmorverkleidete achteckige Wasserbecken in der Mitte des Saales ist in Borg erst für die späteste Ausbauphase der Villa sicher belegt. Die Beispiele in Nennig, Echternach und anderen römischen Prunkvillen zeigen aber, dass ein solches Becken offenbar grundsätzlich Bestandteil der Innenarchitektur derartiger Räume war und sein Vorhandensein in Borg wohl auch in den früheren Bauphasen vorausgesetzt werden kann.
Um die Räume des Herrenhauses führt ein überdachter Umgang. Welchem Zweck er diente, ist nicht eindeutig zu klären.