Grabung Bad

Das Bad ist der baugeschichtlich interessanteste Teil der Villa. In den Anfängen als kleines separates Badehaus konzipiert, entwickelte es sich im Laufe der Zeit durch Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen zu einem bedeutenden Baukörper.

Deutlich wird diese rege Umbautätigkeit am Beispiel des Heißbades, wo im Zuge von Renovierungen die Badewanne mehrmals erneuert wurde und drei Beckenböden direkt übereinander lagen.

Im Kaltbad wurde, mit Sicherheit erst nach der Auflassung des Bades, ein Kalkofen eingebaut. Der Platz war mit Bedacht gewählt, weil gerade in diesem Gebäudeteil sehr viel Material wie zum Beispiel Marmor und Stuck verbaut worden war, das sich zum Kalkbrennen vorzüglich eignete.

In einem weiteren Raum, der zusätzlich durch ein Kreuzgratgewölbe hervorgehoben war, konnten noch wenige zusammenhängende Teile eines Mosaikfußbodens in Versturzlage (Fundlage unter einer eingestürzten Mauer) nachgewiesen werden. Im angrenzenden Außenbereich und unter dem Estrich des vorgelagerten Umgangs wurden vorgefundene Planierungen mit Fragmenten der Wandmalereien, zum Teil im pompejanischen Stil, gefunden. Das Fundmaterial legt ebenfalls nahe, dass mehrere Mosaikfußböden existierten, da weitere, jedoch in Farbe und Maßen verschiedene Mosaiksteinchen vorgefunden wurden.

Vom Eingangsbereich des Bades war auch die Latrine zugänglich. Die Wasserspülung erfolgte durch einen Kanal, der unter dem Estrich des Umgangs verlief. In diesen Kanal wurde durch die Wasserrinnen (Rigolen) entlang des Innenhofes das Traufwasser von den Pultdächern des Umgangs eingeleitet.

Skip to content