Forschungsgeschichte

Die Römische Villa Borg liegt auf den Anhöhen zwischen Saar und Mosel zwischen den Perler Ortsteilen Borg und Oberleuken – einem der ältesten Siedlungsgebiete des Saarlandes.

Darstellung auf der Grundlage von Geobasisdaten. Mit Erlaubnis des Landesamts für Kataster-, Vermessungs- und Kartenwesen Lizenz-Nr. 23233/09 vom 17.12.2009

Im Dreiländereck von Frankreich, Luxemburg und Deutschland, sind allein aus der römischen Zeit über 50 Fundstellen bekannt, was auf eine hohe Besiedlungsdichte und somit ein engmaschiges Netz von kleineren und größeren Ansiedlungen, darunter auch etliche Villen, hindeutet. Ein weiteres bedeutendes Beispiel für eine solche Villa ist die 1852 zufällig entdeckte und in mehreren Grabungskampagnen freigelegte Villa von Nennig mit ihrem Mosaikfußboden.

Das Villengelände

Das Villengelände der Villa Borg erstreckt sich auf einer kleinen Kuppe über ein Areal von circa 7,5 Hektar. Die Villa liegt unmittelbar an der bedeutenden römischen Fernstraße von Metz nach Trier, einem Teilstück der Verbindung zwischen Marseille und Köln. Für die Archäologie kann als Glücksfall gewertet werden, dass die Fundstelle seit der Antike weder landwirtschaftlich genutzt noch in nachrömischer Zeit überbaut worden ist und dadurch ein Großteil der antiken Befunde erhalten geblieben ist.

Der Bevölkerung der umliegenden Dörfer war die Siedlungsstelle, die später den Namen Römische Villa Borg tragen sollte, schon immer bekannt, denn sie wurde über Jahrhunderte als „Steinbruch“ genutzt. Aber erst der Lehrer Johann Schneider aus Oberleuken interessierte sich für die Geschichte dieses Platzes.

Um 1900 führte er kleinere Grabungen durch und stellte den römischen Ursprung des ausgedehnten Trümmerfeldes fest.

Durch die beiden Weltkriege gerieten die Forschungen Schneiders leider weitgehend in Vergessenheit, und es verging über ein halbes Jahrhundert, bis diese Stelle wiederum die Aufmerksamkeit der Wissenschaft auf sich zog.

Planung für den weiteren Ausbau der Autobahn A8 von Merzig nach Luxemburg  sowie einzelne Raubgrabungen drohten das Bodendenkmal (nach §2 Abs. 4 Saarländisches Denkmalschutzgesetz) derart zu zerstören, dass sich das damalige Staatliche Konservatoramt, Abt. Bodendenkmalpflege (heute: Landesdenkmalamt des Saarlandes), veranlasst sah, eine planmäßige Ausgrabung durchzuführen.

Die archäologischen Untersuchungen begannen am 1. April 1986 mit der wissenschaftlichen Zielsetzung der „Erforschung einer geschlossenen römischen Siedlungseinheit im nordwestlichen Saarland mit modernen Methoden“. Diese Grabungen dauern bis heute an und werden auch in Zukunft fortgeführt.

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