Für das Wohn-Wirtschaftsgebäude gilt das Gleiche wie für die übrigen Baukomplexe der Villenanlage: Am sichersten lässt sich die Phase der Schlussnutzung nachweisen.
Ursprünglich war der Gebäudeflügel wegen seiner teilweise hypokaustierten (Hypokaust = Fußbodenheizung) Räume wohl als Aufenthalt während der kalten Jahreszeit konzipiert. Aufgrund der vielen kleinen Räume kann man auch von Wohnräumen und/oder Arbeitsräumen für die Bediensteten der Villa ausgehen.
Anhand der Grabungsbefunde lassen sich auch in diesem Bereich rege Umbautätigkeiten belegen, in deren Zuge die Raumausstattungen erheblich verändert worden sind. Ein anderer, vorher mit Fußbodenheizung versehener Raum, hatte nun die Funktion einer Räucherkammer, wobei auch Spolien (von lateinisch spolium: Bauteile, z. B. Säulenreste, die in neuen Bauwerken wiederverwendet werden) benutzt wurden.
Im Bereich des jetzigen Medienhauses wurden Nachweise für eine Küche gefunden. Neben einem Ofen und einem Wasserbecken wurde auch eine Darre (Ofen zum Trocknen von Getreide) nachgewiesen.