In zahlreichen römischen Gutshöfen fanden sich Reste von Jupitergigantensäulen. Diese Häufung im ländlichen Bereich spricht für einen Bezug zum bäuerlichen Alltag: Werden und Vergehen der Pflanzen im Jahresverlauf spiegeln sich in diesen Kultsäulen wider.
Ihr Aufbau folgt einem einheitlichen Schema: Den Sockel bildete ein Viergötterstein. Von Fall zu Fall waren darauf unterschiedliche Götter dargestellt. Manche trugen eine Inschrift mit einer Weihung an Jupiter. Bei einigen Säulen folgte über dem Sockel der Wochengötterstein mit den Verkörperungen der Wochentage. Auch auf diesen Steinen fanden sich Inschriften. Der Säulenschaft war oft mit einem Schuppenmuster bedeckt, es sind aber auch unverzierte oder mit Pflanzenranken verzierte Schäfte bekannt.
Am oberen Ende des Schaftes befand sich ein Kapitell, das als Basis für die abschließende Figurengruppe diente. Einige der Kapitelle trugen figürliche Verzierungen mit Köpfen, die als vier Jahreszeiten interpretiert werden. Bekrönt wird die Säule aber häufig von Jupiter mit einem Blitzbündel in der Hand.
Das Modell zeigt ihn auf einem Pferd sitzend, wie er einen Giganten niederreitet, und ist einer Jupitergigantensäule aus Böhl-Iggelheim in der Pfalz aus dem 2. Jahrhundert nach Christus nachempfunden.
Die Inschrift lautet:
»I(ovi) O(ptimo) M(aximo) et Iunoni Reg(inae) Procl(ii) Pollio et Fuscus v(otum) s(olverunt) I(ibentes) I(aeti) m(erito).«
»Dem Jupiter, dem Besten und Größten und der Himmelsgöttin Juno haben die Proclier Pollio und Fuscus ihr Gelübde gern und freudig nach Gebühr erfüllt.«