Villa rustica
Die Villa Borg war eines der größten römischen Landgüter,
lateinisch villae rusticae, im ganzen Saar-Mosel-Raum.
Sie war in einen Herrschaftsbereich (pars urbana)
sowie in einen Wirtschaftsteil (pars rustica) gegliedert
und gehört zum Typ längsaxialer Villen, das heißt,
sie ist baulich an einer langen Mittelachse ausgerichtet.
Pars urbana
Die pars urbana wurde seit 1986 vollständig ausgegraben
und anschließend auf den Grundmauern wiederaufgebaut.
Mehrere Gebäude gruppierten sich um einen großen Innenhof.
Den Mittelpunkt bildete quer zur Mittelachse das Herrenhaus
als Wohn- und Repräsentationsbau der Herrschaftsfamilie.
Daran schlossen auf der einen Seite das Badehaus sowie
auf der anderen ein sogenanntes Wohn-Wirtschafts-Gebäude
mit den Wohn- und Arbeitsräumen der Hausangestellten an.
Diesen Flügeln waren zu je anderen Zeiten Küchen vorgelagert.
Der palastartige Herrschaftsbereich war durch eine Mauer
und ein großes Torhaus vom Wirtschaftsteil getrennt.
Pars rustica
In der pars rustica standen die sogenannten Nebengebäude.
Ihre gleichmäßige Anordnung findet sich auch bei anderen
Villen in Gallien, zum Beispiel in Reinheim (Saarpfalz-Kreis).
Die beiden näher untersuchten Nebengebäude 1 und 2 in Borg
dienten als Lebensmittellager (1) und einfaches Wohnhaus (2).
Daneben nimmt man Speicher, Ställe, Werkstätten und Remisen
sowie Wohnungen für die Verwalter und Landarbeiter an.
Die von der Mauer eingehegte Fläche der pars rustica diente
wohl als Nutzgarten und vielleicht auch der Kleinviehhaltung.